Vielleicht hast Du Dich auch schon gefragt, warum einige Gemüsepflanzen auf Deinen Beeten richtig gut wachsen und die anderen im Standby-Modus verharren und nicht so richtig klar kommen. Das könnte am Pflanzennachbar liegen. Damit aus der puren Vorfreude auf das angebaute Obst und Gemüse keine herbe Enttäuschung wird, solltest Du vorher planen, was Du gemeinsam ins Beet pflanzt (eine praktische Übersicht findest Du am Ende des Beitrages).
Bei der Mischkultur werden die Erkenntnisse aus Jahrtausende alter Anbautechnik genutzt, um den Boden vor Nährstoffmangel und Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Pflanzen mit ähnlichen Nährstoffbedürfnissen, also meist aus der gleichen Familie, entziehen sich auf kleiner Fläche gegenseitig die Nährstoffe, so dass sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge werden und auch die Ernte gering oder ganz ausfällt. Kombiniert man hingegen verschiedene Obst- und Gemüsepflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen, begünstigen sie sich gegenseitig. Duftende Kräuter und Blumen im gleichen Beet vertreiben zusätzlich Schnecken und andere Schädlinge auf natürliche Weise. Und: umso voller das Beet, desto weniger Unkraut. 😉
So klappt’s – zehn einfache Tipps für die Mischkultur:
- Vermeide Kombinationen aus der gleichen Pflanzenfamilie: Nachtschattengewächse wie Tomaten und Kartoffeln, Rosengewächse wie Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren oder Doldenblütler wie Dill, Kerbel oder Fenchel, da sie jeweils die gleiche Nährstoffkombination benötigen
- Zwiebeln vertragen sich mit den meisten Pflanzen und halten Möhrenfliegen, Grauschimmel und Mehltau fern
- was im Tomatensalat fantastisch schmeckt, harmoniert auch im Beet: Kräuter, besonders mediterrane wie Oregano und Basilikum zwischen den Tomatenpflanzen, fördern das Wachstum und intensivieren das Aroma
- ausgegeizte Tomatentriebe und -blätter vertreiben Kohlweißlinge
- intensiv riechende Kräuter wie Rosmarin und Thymian vertreiben Schnecken; Tagetes (Studentenblume) hingegen lockt sie besonders an und dient als Ablenkungsfutter in der Nähe von Kohl und Salatpflanzen
- kombiniere möglichst Flach- mit Tiefwurzlern, damit sie sich nicht gegenseitig verdrängen
- Tomatenwurzeln lockern den Boden für Möhren und halten die Feuchtigkeit
- Lücken im Beet oder Zwischenreihen mit Feld- oder Pflücksalat auffüllen; wächst schnell und verträgt sich mit fast allen Gemüsesorten
- Petersilie sondert Stoffe ab, die Salatpflanzen eingehen lassen können – unbedingt nebeneinander vermeiden
- Umso bedeckter das Beet, desto besser: es verhindert das Fortschwemmen und Austrocknen des Bodens, Wurzeln und Bodenlebewesen lockern die Erde – nie wieder umgraben 😉
It’s a match!
Damit Du nicht lang recherchieren musst und mehr Zeit für Deinen Garten hast, habe ich Dir gute und schlechte Beetpartner in dieser Mischkulturtabelle auf einen Blick zusammengefasst:
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Hast Du noch mehr Mischkulturentipps oder vermisst Du etwas in der Liste? Schreib mir gern in den Kommentaren!
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