Spätestens wenn wir in der Buchhandlung stehen, bemerken wir die prall gefüllten, meterhohen Regale mit Büchern rund um die vegetarische und vegane Küche. Noch vor wenigen Jahren waren diese fast unauffindbar.
Kochbücher zählen zu meinen Lieblingsbüchern; ich könnte stundenlang darin lesen, blättern und mich inspirieren lassen. Wenn es um gute Kochbücher geht, bin ich recht wählerisch (das könnte allerdings auch an meinem Studiengang liegen) – sie müssen aber definitiv Lust auf mehr machen. Appetit anregen. Mich zielstrebig in die Küche führen.
Vielen Büchern mangelt es an einfachen, ausgefallenen Rezepten. Ich habe oft den Eindruck, dass sich Rezepte mit anderen gleichen und mich die Aufmachung des Buches nicht zum Kauf verleitet.
Köche, die für ihre innovativen, fleischfreien Rezepte bekannt sind und diese über die Ländergrenzen hinaus publizieren, gibt es wenige. Einer davon ist Yotam Ottolenghi, bei dessen kulinarischen Dokumentationen ich vor längerer Zeit im Fernsehen hängen geblieben bin. Der Israeli mit deutsch-italienischen Wurzeln, wohnhaft in London, war mir durch seine herzliche Art und der Einstellung, dass Gemüse längst nicht mehr nur eine “Nebenrolle auf dem Teller” spielen sollte, sofort sympathisch. Ottolenghi setzt den Schwerpunkt auf marktfrische Zutaten, aber ungewöhnliche (jedoch einfache) Kombinationen. Er vereint die verschiedensten Aromen und verleiht seinen Gerichten einen Hauch aus der asiatischen, mediterranen bis hin zur orientalischen Küche. Inzwischen hat er drei vielfach-prämierte Kochbücher geschrieben.
Sein neuestes Werk: Vegetarische Köstlichkeiten (engl. Originaltitel: Plenty More), in das ich mich sofort verliebt habe.
“Mir geht es darum, neue Techniken zu zeigen, wie man Gemüse zubereiten kann. In Nordeuropa kennt man tausend Varianten, Fleisch zuzubereiten, aber nur eine, Blumenkohl zu kochen. Das will ich ändern.”
Auf seitenlange Einleitungstexte oder “how-to-handle-your-kitchen-equipment” wird (zum Glück) verzichtet. Die rund 150 Rezepte sind nach Zubereitungsart gegliedert und reichen von herzhaft bis süß. Beim Durchblättern bemerkt man schnell deren Einzigartigkeit, die bis auf wenige Ausnahmen mit einfachen Zutaten auskommen. Bei etwas außergewöhnlicheren wird ein Pendant empfohlen, das nicht erst im Feinkostladen eingekauft werden muss.
Dieses Buch entstand aus Leidenschaft: Ottolenghi nimmt den Leser bei jedem Rezept mit auf eine kurze Reise und beschreibt mit wenigen Zeilen, wie dieses Gericht entstanden ist. Man spürt seine Liebe zu anderen Kulturen, frischen Zutaten und der Kreation von neuen Geschmackserlebnissen.
Sei es in Form eines einfachen Tomaten-Granatapfelsalats, einem Rosenkohl-Risotto, Blumenkohlkuchen, Polentachips oder kandierten, eingelegten, gerösteten oder in Tempurateig ausgebackenen Zitronen. Die über 150 Farbfotografien verlocken nicht nur überzeugte Vegetarier, sondern auch Menschen, die ihren Speiseplan mit mehr Gemüsegerichten bereichern wollen. Nicht umsonst mein neues Lieblingskochbuch.
Yotam Ottolenghi – Vegetarische Köstlichkeiten
352 Seiten
über 150 Farbfotografien
279 x 205 mm, Hardcover, gebunden
ISBN: 978-3-8310-2691-3
Euro: 26,95
www.dorlingkindersley.de
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5 comments
Liebe Aileen,
hab vielen Dank für den Tipp! Das Buch macht einen fantastischen Eindruck und deine Beschreibung dazu macht Lust, es sofort in der Hand haben zu wollen! Danke dafür!
Hallo,
lieben Dank für diese schöne Buchvorstellung. Macht Laune und neugierig, da gleich mal durchzublättern. Hmm – gut das ich noch nicht alle Geschenke zusammen habe…
Herzlichst Andreas
Mein Freund und ich haben uns das Buch zu Weihnachten gegönnt. Inzwischen haben wir einige Gerichte daraus nach gekocht und sind immer noch begeistert. Unsere Gewürzsammlung wird immer größer, denn mit herkömmlichen Gewürzen kommt man bei Yotam Ottolenghi ja nicht weit…..
Schön, wenn es euch auch gefällt! Im Herbst bringt er wieder ein neues Kochbuch raus. 🙂 Welche Gewürze musstet ihr euch denn anschaffen? Bei mir hält es sich eigentlich in Grenzen.
Safran, der Rest ist wahrscheinlich nicht so spektakulär……………