Dezember. Weihnachtsmarkt. Es riecht nach Lebkuchen, Zimtsternen, gebrannten Mandeln und Tannengrün während wir uns nach Feierabend (und nicht mehr in bester Laune) durch das Gedränge schieben, um die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Aus den Lautsprechern an den Holzbuden erklingt bei 15 Grad mit einem Hauch von Sarkasmus „White Christmas“ und auch das Knirschen von Schnee unter den Stiefeln weicht, wie bereits im letzten Jahr, dem Klirren von Eiswürfeln im… Glühwein.
Noch drei Tage. Es wird schwierig mit der Weihnachtsstimmung.
Zuhause wartet neben dem langen Einkaufszettel fürs Weihnachtsmenü noch die Liste mit den Dingen, die man unbedingt in diesem Jahr noch erledigen wollte (Stichwort: Steuererklärung). Bevor wir unsere Gäste empfangen, will auch noch der Baum geschmückt („Früher war mehr Lametta!“), Geschenke verpackt und die Wohnung auf Hochglanz poliert werden …
Ja, die Weihnachtszeit ist die schönste des Jahres – wenn man sie vor lauter Stress denn überlebt. 🙂
Je weiter sich das Jahresende und die letzten Zeilen der „To-Do 2015“ nähern, desto mehr komme auch ich aus dem Rhythmus. Oftmals hänge ich dann nach einem Vormittag in der Bibliothek (Stichwort: Bachelorarbeit) und dem Nachmittag im Büro noch bis 2 oder 3 Uhr morgens über der Tastatur und schreibe an Beiträgen, wie z. B. für den Geschmackssachenblog von AEG – aus Angst, der kreative Schreibfluss könnte am nächsten Morgen vorbei sein oder die Ideen im Kopf ergeben doch nicht mehr so viel Sinn. Das führt natürlich dazu, dass man „morgens“ erst relativ spät aus den Federn kommt – was, in Abhängigkeit vom Job, aber nicht unbedingt dramatisch ist.
Aber egal, ob ihr bis tief in die Nacht arbeitet, feiert oder anderen Schabernack treibt: wenn ihr kurz vor Mittag aufsteht, kennt ihr sicherlich das Problem: fürs Frühstück ist es zu spät, fürs Mittagessen zu früh oder einfach nicht genügend Hunger vorhanden.
Um in die Gänge zu kommen, brauche ich so ein kulinarisches Zwischending: nicht zu herzhaft, aber auch nicht zu süß, nicht zu sättigend, aber trotzdem gesund und genug Energie liefern soll es auch. Herrje! Marmeladenbrot und Spaghetti Napoli fallen also (sowieso) raus. Ein Blick in den vorweihnachtlichen Saisonkalender verrät Euch außerdem: es ist keine Tomatenzeit mehr! Salat geht trotzdem, denn auf dem Markt findet man wieder leckere Navel-Orangen, Avocados, Granatäpfel und heimischen Blattspinat. Noch ein süßer Apfel dazu, salzige Fetakäsekrümel, würzige Pistazien und alles getoppt mit leicht scharfer Kresse an einer fruchtigen Orangen-Vinaigrette und schon kann es los gehen (mit der Steuererklärung) …
Dieser Wintersalat ist – gemeinsam mit einem selbstgemachten Mango-Lassi (eine reife Mango und Naturjoghurt mit etwas Minze pürieren) mein Kickstart in den Tag. Reich an Aromen, die alle Geschmacksknospen wach kitzeln genau das richtige, wenn sich die Tages- und Nachtzeiten mal wieder etwas nach hinten verschoben haben. Schmeckt aber genauso gut nach Feierabend oder vor dem Weihnachtsmarktbesuch. 🙂
Für 2 Personen
150g Feldsalat (oder frischer Blattspinat)
2 Orangen
2 reife Avocados
1 süßer Apfel
1/2 Granatapfel
80g Fetakäse
1 gute Handvoll geschälte Pistazien
etwas Kresse
für die Orangen-Vinaigrette
Saft einer Orange
2 EL natives Olivenöl
1 EL Weißweinessig
1 EL Ahornsirup oder Honig
1 Prise Salz und Pfeffer
Feldsalat waschen, verlesen und gut abtropfen lassen. Orange schälen und in dünne Scheiben schneiden. Apfel halbieren, entkernen und in Würfel schneiden, Avocados schälen und ebenfalls würfeln. Granatapfel halbieren und vorsichtig die Kerne entfernen.
Alles auf zwei Teller verteilen. Den Fetakäse mit den Händen grob zerbröseln und darüber streuen.
Die Zutaten für die Vinaigrette gut verrühren und mit Kresse und Pistazien zum Salat servieren.
10 comments
Hallo Aileen,
na dieser Salat sieht ja wahnsinnig lecker und wunderschön farbenfroh dekoriert aus. Speichere ich ab als einen tollen Wintersalat. Vielleicht wird er ja bald von mir nachgemacht.
Gruss,
Sarah
Hey Aileen. Habe gerade dein Rezept bei Pinterest entdeckt und finde deinen Blog absolut beeindruckend! Deine Foodfotos und Texte sind super. Mach weiter so und ich hoffe die Weihnachtsstimmung kommt trotz des frühlingshaften Wetters trotzdem noch bei dir auf. 🙂 Viele Grüße aus Brandenburg zu dir nach Leipzig!
Wow, der Hammer! Deine Bilder – deine Worte – der Salat! Absolut toll! Ich finde es klasse, wie du hier schreibst und kochst. Für mich war es ein sehr schönes Jahr mit dir 😉 Ich wünsche dir für die letzten Tage Ruhe, Entspannung und ein bisschen Stolz auf all das, was du geschafft hast! Liebe Grüße, Miriam
Liebe Aileen, das Rezept und die Bilder sind wieder soooo schön! Kannst Du nicht mal etwas darüber schreiben, wie Deine Fotos entstehen? Das interessiert bestimmt viele Leser.
Kann es sein, dass sich Dein Blog gerade verändert? Ich lese seit etwa einem halben Jahr mit. Früher gab es ein Rezept und Bilder, heute erfährt man auch mal etwas über Dich und Deine Arbeit. Das gefällt mir persönlich sehr gut.
Mach weiter so und komm gut über die Feiertage,
liebe Grüße
Caro
Sowas von lecker…mmmh….
Wird probiert,…schöner Blog!merry xmas
Ohhh vielen herzlichen Dank für Deine lieben Worte über die ich mich sehr freue! 🙂 Ich werde jetzt etwas durchatmen und mit Schwung und voller Inspiration und Schreibwut in 2016 starten. Du hoffentlich auch! :o) Bis bald & beste Grüße aus Leipzig.
Echt toller Salat, habe ihn gestern für unser Weihnachtsbuffet gemacht und alle waren begeistert 🙂 Danke für das Rezept!
Hi Aileen, wow, diese Vielfalt auf dem Teller ist einfach toll. Kompliment für das Rezept und auch die Fotos, die echt Appetit machen!
Lg, Matthias
Die Orangen-Vinaigrette klingt toll. Die muss ich ausprobieren. Mit deinem farbenfrohen Salatteller schmeckt das sicherlich sehr lecker.
LG Melli
Super leckerer Salat, ich habe noch Senf in die Vinaigrette gemacht, damit sie cremiger wird, ist sonst sehr flüssig als Salatsauce.
Lieben Dank für das leckere Rezept!