Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet! 2016 wird nicht nur in foodblogtechnischer Hinsicht einiges an Highlights bereit halten, sondern auch offline. Wer mir auf Facebook oder Instagram folgt, dürfte bereits mitbekommen haben, dass ich in wenigen Wochen mein Studium abschließe und gerade an meiner 60-seitigen Bachelorarbeit schreibe (Foodbloggen macht definitiv mehr Spaß!). 😉
Während ich also krampfhaft versuche, mich hoch konzentriert durch Stapel wissenschaftlicher Lektüre zu wälzen, dauert es meist gar nicht lange und ich werde von meiner eigenen Spontanität überrumpelt. Da erscheinen Dinge, wie Blumen umzutopfen, Gardinen zu waschen oder die Wohnung aufzuräumen plötzlich sehr viel wichtiger! Alternativ bekommt man einfach einen wahnsinnigen Appetit und findet sich im Bruchteil einer Sekunde in der Küche wieder …
Prokrastinations-Pommes!
Geht immer! Hilft immer! Und wer dachte, selbstgemachte Pommes aus festkochenden Kartoffeln sind gut, der sollte unbedingt mal die Variante mit Süßkartoffeln probieren! Mit etwas Paprikapulver, Rosmarin und Meersalz gewürzt, finde ich sie geschmacklich noch viel besser als die gewöhnlichen. Die einfachsten Sachen sind eben doch die leckersten! 🙂
Fast-Food muss also nicht zwingend ungesund sein. Greift man hingegen zu den Pommesbeuteln aus der Tiefkühltruhe des Supermarkts, verstecken sich neben Kartoffeln, Gewürzen und Pflanzenöl meist auch eine Menge an Aromen und oftmals sogar Zucker darin. Wenig überraschend, trotzdem noch schlimmer: die Kartoffelstäbchen der größten Fast-Food Kette triefen zudem nicht nur vor Frittierfett und Dextrose (Zucker), sondern auch noch vor Stabilisatoren. In den Pommes auf dem amerikanischen Markt stecken sogar 12 (!) Inhaltsstoffe, u.a. Tertiär-Butylhydrochinon, das auch bei der Bio-Diesel Herstellung verwendet wird. Ganz schön verrückt.*
Dann doch lieber Selbermachen. Frisch, heiß und knusprig – und dann zurück an die Arbeit (oder auf die Couch), bis der nächste Spontaneinfall kommt!
Für ein Blech:
2 mittelgroße Süßkartoffeln
etwa 1 EL Paprikapulver
etwa 2 EL fein gehacktes Rosmarin
Sonnenblumenöl
Meersalz
Backofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Süßkartoffeln schälen und in 1cm breite Streifen schneiden. Anschließend in eine Schüssel geben und mit Paprikapulver und dem fein gehackten Rosmarin mischen. Die Pommes auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und mit dem Sonnenblumenöl beträufeln.
Bei 200 Grad etwa 25-30min auf mittlerer Schiene backen, bis sie goldbraun werden. Wichtig: erst nach dem Backen salzen!
Diese Pommes schmecken ganz hervorragend, auch ohne Dip. Wer trotzdem dippen möchte, dem empfehle ich den Erdnuss-Dip aus dem Ofengemüse-Rezept.
Wer seine Pommes richtig knusprig mag und zehn Minuten mehr Zeit einplant, sollte den folgenden Trick ausprobieren:
Wässert die frisch geschnittenen Süßkartoffelstreifen etwa eine Stunde in einer Schüssel mit Wasser. Tupft sie anschließend mit einem Tuch ab und gebt sie gemeinsam mit 2 EL Stärke, dem Paprikapulver und Rosmarin in eine Tüte (z.B. Gefrierbeutel), die ihr dann verschließt und gut schüttelt, so dass sich alles gleichmäßig verteilt. Gebt dann die Süßkartoffelpommes in eine Schüssel und hebt ein steif geschlagenes (!) Eiweiß unter. Klingt komisch, funktioniert aber. 🙂 Verteilt die Pommes dann wie gehabt auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech, beträufelt sie mit Sonnenblumenöl und backt sie bei 200 Grad etwa 25-30min auf mittlerer Schiene.
*mehr zum Thema „Zusatzstoffe in Fast-Food Restaurants“:
20 Comments
Sarah
10. Januar 2016 at 17:28Hallo Aileen,
Süßkartoffelpommes will ich auch schon seit Ewigkeiten machen. Sind nach deinem Beitrag wieder auf der Liste weiter nach vorne gerückt. Die schauen echt lecker aus. Ich glaub, ich mach sie mal und und beim nächsten Mal mit deinem Verbesserungsvorschlag.
Grüsse und frohes Schaffen, bei der Bachelorarbeit und im Haushalt/der Küche 🙂
Sarah
Vanessa von ÖkoLife
10. Januar 2016 at 21:39lecker, ich liebe süßkartoffelpommes!
Christian
11. Januar 2016 at 02:42Danke für das Rezept 🙂
Bin ein großer Fan von Süßkartoffeln, seit ich diese für mich letztens erst entdeckt habe. Kenne sie normalerweise ohne Rosmarin, kann mir das aber gut zusammen vorstellen. Muss also auf jeden Fall ausprobiert werden 😀
Patricia
11. Januar 2016 at 07:59Ohh die sehen sehr lecker aus. Ich liebe Süßkartoffeln und in Pommesform noch viel lieber 🙂
Liebe Grüße Patricia – gogreeneatclean.at
BillasWelt
11. Januar 2016 at 09:25Ich bin definitiv auch für’s selbermachen. Am Liebsten Kartoffeln und Süßkartoffeln gemischt. Die sind auch schneller weg, als ich „Süßkartoffelpommes“ sagen kann ; )
Es grüßt die Billa
Stefanie
11. Januar 2016 at 11:29Als ich meine Diss geschrieben habe, habe ich zur Ablenkung immer geputzt. Kochen wäre natürlich noch besser gewesen, das merke ich mir für das nächste Mal 🙂
Liebe Grüße, Stefanie
PS: Die Pommes sehen sooo lecker aus. Wie genau beträufelst Du sie mit Öl, damit alle „versorgt“ sind, das Ganze aber nicht zu fettig wird?
minzgrün
11. Januar 2016 at 16:57Liebe Stefanie,
Putzen ist auch eine gute (wenn nicht ganz so schöne) Ablenkung – zumindest glänzt dann immer die Wohnung. Macht sich besonders gut, wenn spontan (Ablenkungs-)Besuch kommt! 😉
Ich verteile die geschnittenen Süßkartoffeln auf dem Backpapier und beträufle sie einfach grob mit Sonnenblumenöl (funktioniert am besten, wenn man die Flaschenöffnung beim Gießen etwas mit dem Zeigefinger zuhält, so kann man besser dosieren). Sie müssen nicht völlig von Öl bedeckt sein. Nach dem Backen lege ich sie noch mal kurz auf etwas Küchenpapier.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Stefanie
12. Januar 2016 at 11:33Liebe Aileen,
sehr schön, vielen Dank für den Tipp! Jetzt kann es losgehen.
Liebe Grüße, Stefanie
Doreen
15. Januar 2016 at 18:56Hallo Aileen, was empfiehlst Du denn zu den Pommes dazu?
minzgrün
15. Januar 2016 at 19:39Hi Doreen! Wie im Text geschrieben schmecken die Pommes durch den Rosmarin hervorragend – auch ohne Dip. Ansonsten passen zu Süßkartoffeln geschmacklich auch Erdnüsse. Probier mal den Dip wie im Text verlinkt oder mische einfach etwas Naturjoghurt mit Erdnussbutter oder Erdnussmus.
Freu mich auf deinen Geschmacksbericht!
Viele Grüße aus Leipzig
Aileen
Heike Gellert
11. Mai 2016 at 09:17Moin, ich habe gestern Süßkartoffeln gekauft. Da ich in einer Suchmaschine gerne mal auf der zweiten oder dritten Seite suche, bin ich sofort auf DICH und Dein Rezept aufmerksam geworden; ich werde es heute Mittag ausprobieren. Rosmarin habe ich mehrfach im Garten, die restlichen Zutaten sind sowieso im Hause ***lächelt
minzgrün
11. Mai 2016 at 10:13Liebe Heike, das freut mich sehr! Gib doch bitte Bescheid, wie es Dir geschmeckt hat – freu mich auf Dein Feedback! Liebe Grüße, Aileen
Tamina
15. Juni 2016 at 14:16ich greife auch viel lieber zu süßkartoffeln als zu den normalen 🙂 ist einfach gesünder.
und das gefühl kenne ich: wenn man zuhause arbeitet, ist aufräumen plötzlich gar nicht mehr so schlimm und sogar viel interessanter 😛 hahaha
Claudi
23. Juli 2016 at 17:14Hallo Aileen,
das ist ein tolles Rezept, vielen Dank. Mit Süßkartoffeln habe ich noch keine Erfahrung gemacht, schmecken die denn wirklich Süß ???
Habe auch mal Pommes im Ofen selber gemacht, das ist eigentlich auch was geworden, war nur nicht knusprig, da Sie zu dick waren, außerdem hatte ich SIe vorher noch in der Pfanne kurz angebraten.
Naja, Übung macht den Meister.
Viele Grüße sagt Hobbyköchin Claudi
minzgrün
26. Juli 2016 at 10:50Hi Claudi, die Süßkartoffel hat einen höheren Zucker- und Ballaststoffgehalt als die normale Kartoffel und schmeckt deshalb angenehm süß und sättigt dadurch länger. Süßkartoffel-Pommes schmecken mir viel besser als gewöhnliche. 🙂 Wenn Du knusprige Ofen-Pommes machen möchtest, probier mal die Variante mit Stärke und Eiweiß. Funktioniert bei mir super. Gruß aus der Küche, Aileen.
Stefan
4. Dezember 2016 at 19:14Ich hatte das schon öfter gemacht und muss selber sagen dass bei mir 25-30Minuten nicht reichen um sie völlig knusprig hinzukriegen. Nichts destotrotz ein leckeres Rezept. Wir waren vor kurzen in Goslar auf dem Weihnachtsmarkt und unfassbar aber wahr,… für eine handvoll Süßkartoffelpommes aus der Fritteuse satte 5 Euro. Ich finde es gut dass alle bei diesem Trend mit ziehen aber preislich fand ich das schon stark übertrieben. Den Tipp mit Stärke und Eiweiß werden ich ausprobieren! 🙂
Sophie
16. Dezember 2016 at 19:33Hallo Aileen,
ich liebe Süßkartoffelpommes. Super Rezept, echt lecker. Vielen Dank
LG Sophie
Anett
9. Februar 2017 at 08:48Hallo Aileen,
habe gestern Süßkartoffelpommes gemacht und sie waren sehr lecker. Habe sie gleich in der Schüssel beim Würzen mit Öl überschüttet und aufs Blech nochmal Öl geschmiert, sicher ist sicher. 😉 Ich habe statt Stärke ein bisschen Dinkelmehl über die Pommes gestreut und mit eingearbeitet. Als Dip gab´s Guacamole dazu. Warum soll man denn eigentlich das Salz nicht schon vorher draufmachen? (Habe den Hinweis zu spät gesehen, huch)
Liebe Grüße, Anett
minzgrün
9. Februar 2017 at 09:00Hallo liebe Anett! Das Salz entzieht den Pommes Wasser und sie werden labbrig. 🙁 Ich salze sie deshalb immer erst nach dem Backen. Probier unbedingt auch mal die Auberginenpommes, die mag ich am liebsten, erinnern mich irgendwie an Pommes mit Käsefüllung 🙂 Lieben Gruß, Aileen
Anett
9. Februar 2017 at 10:50Ok, sowas in der Art habe ich mir schon gedacht, vielleicht wurde das bei mir durch das Dinkelmehl wieder etwas ausgeglichen. 😉 Aber das nächste Mal weiß ich es und dem Knuspern steht nichts mehr im Weg. 🙂 Auberginenpommes probier ich auch mal. Aber jetzt sind die gerade echt teuer. (Auch Zucchinis für 8€ pro Kilo 😮 ) Aber das Rezept rennt ja nicht weg und Polenta habe ich hier auch noch rumstehen. (Wahrscheinlich schon 5 Jahre verfallen und genauso oft von Wohnung zu Wohnung mit umgezogen. 😉 ) Ich werde auf jeden Fall berichten. 🙂 Lieben Gruß zurück und bis hoffentlich bald mal wieder! 🙂